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Junischreibzeit #6 (2015 und ein bisschen Sehnsucht)

Zwei Jahre ist er nun her - unser Sommer.

Zwei Jahre - fühlen sich an wie zwei Jahrzehnte.

Zwei Jahre und zwei neue Welten - deine und meine.

Es tut etwas weh, die Bilder anzusehen, die, von uns - unter den Bäumen der Allee, uns - am Strand - uns, an dem Tag, an dem wir bis nach Spanien runtergefahren sind, uns, beim essen, uns, das erste Mal ganz für uns allein. Es tut etwas weh, die Bilder anzusehen, all die im Kopf, die von - uns.

Es tut weh, zu wissen, dass du dein Leben hast und ich meins. Dass wir ein Stück des Weges gemeinsam gegangen sind - aber eben nur ein Stück. Es war meine Entscheidung. Aber unsere Tränen.

Es tut etwas weh, zu wissen, dass wir beide weitergehen - auf zwei Wegen, jeder auf seinem, in verschiedene Richtungen.

Es tut etwas weh, zu wissen, dass du jemand anderen lieben wirst, halten. So wie mich?

Deine Rosen habe ich weggeworfen. Alle Blumen, längst. Die Briefe liegen noch in der Schublade. Ich traue mich nicht, sie nochmal zu öffnen. Irgendwann werde ich. Irgendwann, wenn es nicht mehr weh tut. Oder nur noch ganz ganz wenig, so, dass ich es ertragen kann.

Manchmal, wenn ich zuhause zu Besuch bin, dann seh' ich dich noch dort unten stehen, im Licht der Straßenlaterne. Seh' ich dich wartend dort stehen und uns bald darauf wegfahren. "So knapp wie heute war es noch nie!" Herzklopfen, aber mal wieder geschafft. Aufregend, jedes Mal.

Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. - Stimmt!

Es muss nur eine sternenklare Nacht sein und ich muss aus dem Fenster sehen. Und dann - Bilderflut.

Manchmal überraschend - Bilderflut.

Ich muss nur die Augen schließen. Und - Bilderflut.

Was andere gedacht haben oder sagten ist ganz egal, denn dieser Sommer, all die Zeit, die vor und die nach dem Sommer, all die gemeinsame Zeit - gehörte uns.

Und die Erinnerungen - gehören uns.

Immer.

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Aber im Leben gibt es viele neue Anfänge.


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